Von Antriebslosigkeit und Heißhungerattacken
Mit den trüben, immer kürzer werdenden Tagen, müssen sich die Menschen in unseren Breitengraden mit weniger Sonnenlicht zufrieden geben. Immer öfter schlägt dies aufs Gemüt und lässt die Stimmung komplett in den Keller gehen. Der Novemberblues spielt bei den Menschen auf, will getanzt werden.
Der sogenannte Novemberblues macht sich in unserem Hormonhaushalt breit. Während der Melatonin-Spiegel (zuständig für die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus) ansteigt, sinkt der Spiegel des Hormons Serotonin, das auch als Glückshormon bezeichnet wird. Dieses Phänomen wird als Vorstufe der Winterdepression angesehen.
Die Listen der Gegenmaßnahmen für die damit einhergehende Antriebslosigkeit sind lang und vielseitig. Alle zielen sie auf die Initiative der Betoffenen Menschen, wobei ein fehlender Antrieb wohl alles andere als Initiative mit sich bringt.
Es scheint so, als würde der Novemberblues, dieses unwohle, matte, nicht näher zu definierende Gefühl, die Menschen im Spätherbst reihenweise dazu drängen, sich durch die trüben Tage zu quälen. Es scheint davon kein Lebensbereich ausgeschlossen zu sein. Er tanzt sich durch den kompletten Alltag.
Den ganzen? Also auch die Bereiche, in denen wir uns darum bemühen, in der Nachfolge Jesu unsere Frau, unseren Mann zu stehen? Wie sieht so ein Nachfolge-Novemberblues bei dir aus? Müdigkeit, fehlender Antrieb, Lustlosigkeit…? Neben den bisher beschriebenen Begleiterscheinungen gibt es noch weitere. Besonders aufgefallen ist mir, dass beim Novemberblues auch von Heißhungerattacken die Rede ist. Ob diese Erscheinung sich wohl auch positiv auswirken könnte?
Vielleicht hilft er uns in unsere Nachfolge weiter. Worauf könnte, geistlich gesehen, im Leben eines Nachfolgers ein Heißhunger bestehen? Anders ausgedrückt, was bereitet dir in deinem Glaubensleben am meisten Freude?
Du liest gern aufbauende Texte, hörst gerne Musik, die dich anspricht, dich in deinem Glaubensleben Gott näher bringt? Oder sind es die Geschichten, in denen Gott eine wesentliche Rolle spielte, von denen du gerne liest oder dir Filme ansiehst. Vielleicht ist es auch die Begegnung mit Menschen, die dir so viel Freude bereitet, dass der Nachfolge-Novemberblues sich gar nicht erst ausbreiten kann.
So könnte unsere einzige Initiative darin bestehen, dass wir uns darüber klar werden, was wir in unserer Nachfolge ganz besonders gern machen. Na dann, „guten Hunger!“
Eine gesegnete Zeit!
Manuel Bendig